Innovationspolitisches Kamingespräch der IMPULS-Stiftung thematisiert die zunehmende digitale Marktabschottung und damit verbundene Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagenbau.
Industrie 4.0 ist für den Maschinenbau, den größten industriellen Arbeitgeber in Deutschland, ein Chancenthema. In Produktion, Produkten und Dienstleistungen wird die digitale Vision zunehmend industrielle Realität. Freie Märkte, Offenheit, Vertrauen, die Sicherheit von Produkten und Prozessen sind dafür konstitutiv. Allein: Weltweit sind die politischen Agenden derzeit ganz andere. Nichttarifäre Handelshemmnisse und auch Strafzölle haben wieder Konjunktur.
Auch die neuen Geschäftsfelder im Zuge der Digitalisierung – Daten werden produktnäher oder gar selbst zum Produkt – bleiben da nicht außen vor. Vielmehr gewinnt gerade auch die digitale Marktabschottung rapide an Fahrt. Die Liste reicht von Datenlokalisierungs-Vorschriften über Eingriffe in den Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen bis hin zu Handelssanktionen. Bei der digitalen Marktabschottung gehen Altbekanntes aus der handelspolitischen Mottenkiste und neues Kurzschlussdenken eine unselige Allianz ein.
Das Thema ist hochaktuell und in vielerlei Hinsicht relevant: politisch, rechtlich, ökonomisch und technisch – also ist es fast schon wie „gemacht“ für die IMPULS-Stiftung des VDMA. Eine noch laufende Studie, durchgeführt von der Kanzlei Bird & Bird, untersucht existierende digitale Handelsbarrieren und deren Auswirkungen auf den Maschinen- und Anlagenbau. Im Fokus stehen die Märkte EU, China, Russland und USA. Und auch das jüngste innovationspolitische Kamingespräch der IMPULS-Stiftung stand ganz im Zeichen der digitalen Marktabschottung.
Vertreter aus Bundespolitik, Europäischer Kommission, Wissenschaft und Maschinenbau waren sich einig: bei allem Ernst der Lage, Bange machen gilt nicht. So können sich Maschinenbau-Unternehmen auf Digitalisierungs-Hemmnisse einstellen und negative Folgen zumindest mindern. Mittel und Wege wird die neue IMPULS-Studie ebenso aufzeigen wie Stellschrauben für die deutsche und europäische Politik.
Schauen Sie rein: Video-Interviews mit den Diskussionsteilnehmern des Kamingesprächs
Im Interview:
Dr. Alexander Duisberg, Bird & Bird LLP
Renate Nikolay, Kabinettschefin der EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Věra Jourová
Prof. Lars P. Feld, Direktor Walter Eucken Institut
Dr. Nils Schmid, MdB, Außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
Ralf-Michael Franke, CEO Business Unit Factory Automation, Digital Factory Division, Siemens AG
Hartmut Rauen, Stellv. VDMA-Hauptgeschäftsführer